SOALD oder sogenannte Systemsprenger

SOALD – System of a life down

Kinder und Jugendliche die nur schwer in Maßnahmen der Kinder und Jugendhilfe respektive der Behindertenhilfe integriert werden können, von Einrichtung zu Einrichtung durchgereicht werden, dadurch erneute Bindungsbrüche erfahren, was ein Ankommen in weiterfolgende Maßnahmen erschwert, Kinder und Jugendliche die sich ganz zurückziehen und so aus dem sozialen Netz fallen, werden in der Praxis häufig als Systemsprenger bezeichnet.

Begriff Systemsprenger

Wir finden die Begrifflichkeit Systemsprenger unangemessen, denn wer sprengt wen? Ist es nicht so, dass es die Dynamiken des Hilfesystems, des Gesundheitssystems und des Schulsystems sind, und die Art, wie diese Systeme miteinander interagieren, dazu führen, dass die Hilfe nicht auf das Kind/den Jugendlichen eingestellt werden kann, sondern schablonenhaften Maßnahmen der jeweiligen Institutionen folgen, in die nun einmal nicht jeder junge Mensch hineinpasst. Nicht das Kind sprengt das System, das System sprengt das Kind. Daher haben wir den Begriff SOALD in unserer Arbeit etabliert. SOALD steht für „System of a life down“.

Unsere Arbeit
- unser Ziel

Unsere Arbeit ist darauf hin ausgerichtet, gemeinsam mit dem Kind oder Jugendlichen sein System zu finden, und so ein Leben zu ermöglichen, welches dem Kind oder Jugendlichen gerecht wird. Wir wissen, dass es nicht einfach ist, aber wir sind genau dafür angetreten, Kindern und Jugendlichen die Perspektiven zu ermöglichen die sie unter anderen Umständen in ihrem bisherigen Leben als normal ansehen würden. Wir möchten fördern und fordern, wir möchten Veränderungen schaffen, bei denen die Kinder und Jugendlichen die Veränderung mitbestimmen und zu einem Leben kommen, das erfüllend und zu einem großen Teil selbstbestimmt ist.


Schritt 1

- „zurück zu den Wurzeln“

Von Beginn an wird auf die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen eingegangen. Wir müssen für die Kinder/Jugendlichen ein verlässlicher Partner sein, bei dem sie ankommen und sich entwickeln können. Sie werden eine normale Struktur erfahren, in der sie lernen, sich um die alltäglichen Dinge zu kümmern. Fördern und Fordern ist die hier zu Grunde liegende Maxime.

Schritt 2

- „Erlernen von neuem Verhalten“

Die Kinder/Jugendlichen werden mit ihrem eigenen Handeln konfrontiert. Sie werden lernen, dass jede Handlung auch immer eine Konsequenz mit sich bringt. Es geht um den Aufbau sozialer Kontakte sowie Zuverlässigkeit und ein Leben Miteinander OHNE die eigene Individualität zu verlieren. Die Kinder und Jugendlichen erlernen die üblichen Kulturtechniken, damit ihnen für die Zukunft die Möglichkeit der Teilnahme am gesellschaftlichen Leben erhalten bleibt. Sie werden wieder Vertrauen zu anderen Menschen erlangen, vor allem aber zu sich selbst.

Schritt 3

- „Wiedereingliederung“

Wir begleiten die Kinder und Jugendlichen bei der „Wiedereingliederung in ihr neues Umfeld“. Um eine Nachhaltigkeit zu erreichen, ist dieser Punkt wichtig für ihr späteres Leben.

Unsere Arbeit orientiert sich an einem ganzheitlichen, nachhaltigen Konzept unter Berücksichtigung der persönlichen Fähig- und Fertigkeiten. Ziel ist es, mit Hilfe der drei Phasen, den Kindern und Jugendlichen neue Sichtweisen auf ihr Leben zu geben, sie zu fördern und fordern, so dass sie die Chance auf ein normales Leben in einer Einrichtung wahren.

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